Übermäßiges Schwitzen, Hyperhidrose
Unter dem Begriff „Hyperhidrose“ versteht man ein über das normale Ausmaß hinausgehende Schwitzen im Bereich eines unterschiedlich großen Hautareals.
Die Hyperhidrose kann kleine umschriebene Hautbezirke (z.B. Handflächen, Fußsohlen, Achseln) betreffen oder generalisiert auftreten (z.B. Kopf, Brust, Nacken, Bauch, Oberschenkel u.a.).
Für den Betroffenen stellt eine Hyperhidrose nicht nur ein ästhetisches Problem dar, sondern kann auch eine Beeinträchtigung der sozialen und beruflichen Situation nach sich ziehen.
Welche Ursachen kann eine Hyperhidrose haben?
Man unterscheidet eine primäre von einer sekundären Hyperhidrose. Während bei der primären Form keine bestimmte Ursache gefunden werden kann, gibt es bei der sekundären Form eine Reihe von internistischen und neurologischen Erkrankungen, bei denen die Hyperhidrose manchmal als erstes merkbares Symptom einer Erkrankung auftreten kann (z.B. Infektionen, Adipositas, Schilddrüsenerkrankungen, Diabetes mellitus, Medikamente, Nahrungsmittel u.a.).
Wie kann man eine Hyperhidrose behandeln?
Vor Behandlungsbeginn kann eine Abklärung notwendig sein, um sekundäre Formen der Hyperhidrose auszuschließen. Wird eine sekundäre Hyperhidrose nachgewiesen, wird die Behandlung der Grunderkrankung auch eine Abnahme der übermäßigen Schweißproduktion bewirken.
Bei der fokalen Hyperhidrose stehen verschiedene lokale Behandlungsmethoden zur Verfügung. In weniger ausgeprägten Fällen können verschiedene schweißhemmende Substanzen in Salbenform oder als wässrige Lösung auf die betroffenen Hautareale gebracht werden. In den letzten Jahren konnte im Rahmen von kontrollierten Studien gezeigt werden, dass die Injektion von Botulinumtoxin unter die Haut zu einer deutlichen Besserung von fokalen Hyperhidrosen führt. Insbesondere bei axillärer Hyperhidrose konnte eine herausragende Wirkung nachgewiesen werden.
Botulinumtoxin bei axillärer Hyperhidrose
Botulinumtoxin wird vorerst mit einer Kochsalzlösung verdünnt und anschließend mit einer dünnen Nadel an ca. 10 Stellen pro Achsel unter die Haut gespritzt. Nach zwei bis drei Tagen bemerkt man eine deutliche Abnahme des Achselschweißes. Die schweißblockende Wirkung hält meist vier bis sechs Monate an, dann kommt es zu einer langsamen Abnahme der Wirkung, sodass eine Wiederholungsbehandlung nach acht bis zwölf Monaten notwendig wird.
Curettage der Schweißdrüsen
Hierbei werden in örtlicher Betäubung die Schweißdrüsen mittels Curettage und anschließender Absaugung entfernt.


Botulinumtoxin
Untersuchung:
Minor’scher Schweißtest
Behandlungen:
Injektion von Botulinumtoxin
Dauer:
zirka 20 Minuten
Häufigkeit der Behandlungen:
2 bis 3 Mal pro Jahr
Betäubung:
keine
Worauf Sie vor dem Eingriff achten sollen:
Sie leben Ihren Alltag so wie immer.
Worauf Sie nach dem Eingriff achten sollen:
Am Tag des Eingriffs sollten Sie keinen Sport treiben.
Nachsorge und Kontrolle:
keine
Ergebnisse:
nach 3 bis 4 Tagen sind die Achseln trocken.
Axillacurettage
Untersuchung:
Minor’scher Schweißtest
Behandlungen:
einmalige Curretage der Schweißdrüsen
Dauer:
zirka 90 Minuten
Betäubung:
örtlich
Worauf Sie vor dem Eingriff achten sollen:
Kein Solarium, keine stark vorgebräunte Haut
Worauf Sie nach dem Eingriff achten sollen:
Verzichten Sie auf Sport bis zur Nahtentfernung und dehnen Sie die Achseln regelmäßig
Nachsorge und Kontrolle:
Am ersten Tag und nach drei Wochen postoperativ, bei Beschwerden selbstverständlich jederzeit
Ergebnisse:
Die Schweißdrüsen werden abgesaugt und entfernt.