
08 Apr. Hilft die Kältekammer bei Rheuma? Alles über Kältetherapie, Kryotherapie und ihre Wirkung auf die Erkrankung
Einleitung Hilft die Kältekammer bei Rheuma:
Viele Menschen mit Rheuma fragen sich: hilft Kältekammer bei Rheuma und kann Kälte bei der Erkrankung helfen? In diesem Blog geht es um die Kältekammer und wie die sogenannte Kältetherapie oder Kryotherapie bei entzündlichen rheumatischen Beschwerden wirken kann. Die Ganzkörperkältetherapie ist eine spezielle Anwendung, bei der der ganze Körper für kurze Zeit extremer Kälte ausgesetzt wird. Das Ziel ist, Symptome wie Schmerzen, Gelenk-Schwellungen oder akute Schübe zu lindern.
Wir erklären, wie die Therapie funktioniert, welchen Effekt sie haben kann und was Patienten beachten sollten. Erfahre, ob die Kältekammer eine sinnvolle Unterstützung für dich sein kann – sowohl bei akuten Beschwerden als auch langfristig.
Das erwartet dich in diesem Blog Hilft die Kältekammer bei Rheuma:
- Was ist eine Kältekammer und wie funktioniert sie?
- Wie hilft Kälte bei rheumatischen Erkrankungen?
- Was passiert bei einer Ganzkörperkältetherapie?
- Welche Effekte hat die Kältetherapie auf entzündliche Prozesse?
- Wann ist die Anwendung sinnvoll – z. B. bei einem akuten Schub?
- Was sagen Erfahrungen und Studien zur Wirkung bei Rheuma?
- Tipps für Patienten zur sicheren Nutzung der Kryotherapie
- Gibt es Risiken oder kann sich die Entzündung sogar verstärken?
Was ist eine Kältekammer und wie funktioniert sie?
Die Kältekammer ist ein Raum, in dem extreme Kälte herrscht – oft bis zu minus 150 °C. Solche Kälteanwendungen gehören zur sogenannten Kältetherapie, oder auch Kryotherapie genannt (vom griechischen Wort kryo = kalt). Diese Methode wird schon lange in der Orthopädie, Rheumatologie und bei Sportverletzungen genutzt.
Die wichtigsten Punkte:
- Die Anwendung erfolgt in speziellen Kältekammern (auch SGKKT: „Steuerbare Ganzkörper-Kälte-Therapie“).
- Die Temperatur kann bis zu -110 °C betragen.
- Der Aufenthalt in der Kammer dauert meist nur 2 bis 3 Minuten.
- Getragen wird nur Badekleidung, Unterwäsche, ein Stirnband, Handschuhe und Mundschutz.
- Ziel ist es, Schmerzen bei Rheuma, Arthrose, Muskelkater oder akuten Entzündungen zu lindern.
- Die Therapie in der Kältekammer kann auch bei chronischen Schmerzen helfen.
Kältetherapie bei diesen Krankheitsbildern:
Krankheitsbild | Kälte wirkt… |
---|---|
Rheumaerkrankungen | entzündungshemmend, schmerzlindernd |
Arthrose | verlangsamt Abbauprozesse, fördert Durchblutung |
Schuppenflechte | beruhigend auf Haut und Immunsystem |
Muskelkater / Sportverletzungen | regenerierend, wirkt gegen Schwellung |
Durchblutungsstörungen | anregend auf Stoffwechsel und Gefäße |
Ganzkörper-Kältetherapie: Der Ablauf einer typischen Anwendung
Die Ganzkörper-Kältetherapie ist eine besondere Form der Kryotherapie. Dabei wird der ganze Körper für wenige Minuten extremer Kälte ausgesetzt – meist zwischen minus 100 und minus 110 °C. Diese Methode wird oft bei rheumatischen Erkrankungen, Arthritis, Arthrose oder nach Verletzungen eingesetzt. Viele berichten von positiven Effekten wie z. B. weniger Schmerzen, mehr Beweglichkeit und besserem Schlaf.
So läuft die Anwendung ab:
- Aufklärungsgespräch beim behandelnden Arzt oder Therapeuten
- Umziehen in der Umkleide: Badekleidung, Unterwäsche, Stirnband, Handschuhe und warme Socken
- Vorkammer mit ca. -60 °C für kurze Anpassung (20 bis 30 Sekunden)
- Hauptkammer mit -110 °C für etwa 2–3 Minuten
- Nach dem Austritt: Bewegung zur Förderung der Durchblutung
- Oft Teil eines Therapieplans z. B. in der Rehabilitation
Wichtig:
- Die Anwendungszeit ist kurz, aber intensiv.
- Die Effekte der Kältetherapie zeigen sich oft schon nach wenigen Sitzungen.
- Wärmeanwendungen und Kälte sollten nicht direkt kombiniert werden.
- Studien zeigen: Die Langfristige Wirkung hängt von der Regelmäßigkeit ab.
Wann Vorsicht geboten ist:
Nicht jeder verträgt den Kälteschock gleich gut. Bei Herzproblemen, starker Kälteempfindlichkeit oder unbehandeltem Bluthochdruck sollte vorher unbedingt mit einem Arzt gesprochen werden. In seltenen Fällen können sich Schmerzen verstärken oder Beschwerden sogar verschlimmern – das gilt besonders bei falscher Anwendung oder zu langer Kälteexposition.
Wie hilft Kältekammer bei Rheuma und ähnlichen Erkrankungen?
Die Therapie in der Kältekammer wird bei verschiedenen rheumatischen Erkrankungen eingesetzt, besonders bei Rheuma, Arthritis und Arthrose. Dabei wird der Körper für wenige Minuten extremer Kälte ausgesetzt – meist bei minus 110 °C. Diese Methode nennt man auch Ganzkörper-Kältetherapie.
Kälte gegen Entzündung – der Effekt auf rheumatische Symptome
Die Kälteanwendung wirkt oft entzündungshemmend und kühlend. Sie kann helfen, Schwellungen zu verringern und Schmerzen bei Rheuma zu lindern. Besonders bei akuten Entzündungen oder in einem Schub berichten viele Patienten von einer schnellen Linderung.
Wirkung der Kältetherapie im Überblick:
Effekt | Beschreibung |
---|---|
Kälte wirkt entzündungshemmend | Entzündungen und Schwellungen werden reduziert |
Schmerzen werden gelindert | Besonders bei chronischen Schmerzen wie bei Rheuma und Arthrose |
Muskulatur regeneriert | Hilft bei Muskelkater, Verspannungen und nach Sportverletzungen |
Stoffwechsel wird aktiviert | Der Körper reagiert auf den Kälteschock mit besserer Durchblutung |
Immunsystem wird angeregt | Unterstützend bei Autoimmunerkrankungen wie Rheuma |
Ein Besuch in der Kältekammer dauert nur 2 bis 3 Minuten, die Anwendungszeit ist also kurz – aber die positiven Effekte können viele Stunden anhalten.
Kältetherapie bei Rheuma, Arthritis und Schmerzen: Was sagen Studien?
Studienlage aus der Rheumatologie und Orthopädie zeigt: Die effekte der Kältetherapie sind besonders bei Rheumaerkrankungen hilfreich. In wissenschaftlichen Untersuchungen wurde beobachtet, dass sich:
- Schmerzen verringern,
- die Beweglichkeit der Gelenke verbessert,
- und Entzündungswerte im Blut sinken können.
Beispiele aus Studien:
- In einer deutschen Studie berichteten über 70 % der Teilnehmenden mit Arthritis, dass ihre Beschwerden gelindert wurden.
- In der Rehabilitation wird die Methode inzwischen häufig angewendet – besonders als Ergänzung zu klassischer Physiotherapie.
- Die SGKKT (Studiengesellschaft für Kältetherapie) nennt -110 °C als optimal für die therapeutisch wirksame Temperatur.
Für wen ist die Kältekammer geeignet?
Nicht jeder kann oder sollte in die Kammer gehen – doch für viele ist die Ganzkörper-Kältetherapie eine heilsame Unterstützung.
Wann die Anwendung sinnvoll ist – auch bei Muskelkater oder akuten Schüben
Die Kältebehandlung hilft bei:
- Rheuma, Arthritis und Arthrose
- Muskelkater nach dem Sport
- Akuten Entzündungsschüben
- Chronischen Schmerzen
- Nach Sportverletzungen
- Bei Schuppenflechte (psoriasis) oder anderen Autoimmunerkrankungen
Auch in der Sportmedizin ist die Kryo-Therapie (von „kryo“, griechisch für „Kälte“) sehr beliebt, um die Muskulatur schneller zu regenerieren.
Vor dem Besuch wichtig:
- Badekleidung, Stirnband, Handschuhe, dicke Socken und Gesichtsmaske tragen
- In der Regel geht es zuerst in eine Vorkammer mit etwa -60 °C, dann in die Hauptkammer mit -110 °C
Wer sollte vorsichtig sein? Kontraindikationen und Risiken der Therapie
Trotz vieler Vorteile gibt es auch Kontraindikationen. Die Kälte kann bei bestimmten Krankheitsbildern oder Vorerkrankungen zu Risiken führen.
Nicht empfohlen bei:
- Durchblutungsstörungen
- Herz-Kreislauf-Erkrankungen
- Schwere Depressionen
- Kälteallergie
- Bluthochdruck, der nicht behandelt wird
- Menschen mit Neigung zur Schmerzen verstärken durch Kälte
Achtung bei empfindlichen Personen:
Bei zu langer oder falscher Anwendung können sich Beschwerden verschlimmern. Besonders Wärmeanwendungen sollten nach einer Kälteanwendung vermieden werden, da sie den Kälteeffekt verlangsamt oder sogar aufhebt.
Tipps für den ersten Besuch in der Kältekammer
Der erste Besuch in der Kältekammer kann aufregend sein – vor allem, wenn man ihn als Teil einer Kältetherapie bei Rheuma, Arthrose, oder rheumatischen Erkrankungen macht. Damit du gut vorbereitet bist, bekommst du hier praktische Tipps und wichtige Hinweise zur Anwendung in extremer Kälte.
Was du mitbringen solltest: Stirnband, Handschuhe und mehr
In der Kammer herrschen extreme Temperaturen – oft bis zu -110 °C. Das ist viel kälter als ein Gefrierschrank. Damit du sicher und bequem bleibst, ist die richtige Ausrüstung wichtig.
Was du bei der Therapie in der Kältekammer tragen solltest:
- Stirnband: Schützt die Ohren vor Kälteschock
- Handschuhe: Verhindern Schwellungen und schützen die Finger
- Mundschutz / Atemmaske: Die Luft ist sehr kalt – das Einatmen kann ohne Schutz unangenehm sein
- Warme Socken & Schuhe: Besonders bei Durchblutungsstörungen sinnvoll
- Unterwäsche / Badekleidung: Meist wird die Kältetherapie in minimaler Kleidung durchgeführt
- Keine Metallteile (z. B. Schmuck): Diese könnten durch die extreme Kälte Hautverletzungen verursachen
Zusätzliche Tipps:
- Rede vorab mit deinem behandelnden Arzt oder Rheumatologen
- Die Anwendungszeit ist meist nur 2 bis 3 Minuten
- Meist wird zuerst eine Vorkammer bei ca. -60 °C durchlaufen, dann geht’s in die Hauptkammer mit bis zu -110 °C
Von der Eisbox zur Hightech-Kältekammer – moderne Kältetherapie erleben
Früher war Kälteanwendung oft einfach: Kühlpacks, Eisboxen oder kalte Umschläge. Heute geht es Hightech! Die moderne Ganzkörper-Kältetherapie (z. B. bei CryoMedix) ist in der Rheumatologie, Orthopädie und Rehabilitation angekommen.
Vorteile der modernen Kältekammern:
Kriterium | Früher (z. B. Eisbox) | Heute (Hightech-Kammer) |
---|---|---|
Temperatur | -5 °C bis -20 °C | -60 bis -110 °C |
Kälteeinwirkung | lokal | Ganzkörper-Kältetherapie |
Dauer | bis zu 20 Minuten | 2–3 Minuten |
Zielgruppe | Muskelkater, Sportverletzungen | Rheuma, Arthritis, akute Entzündungen |
Wirkung | kühlend | entzündungshemmend, regenerierend |
Zusammenfassung: So bereitest du dich optimal vor
- Ziehe die richtige Kleidung an (z. B. Stirnband, Handschuhe, warme Socken)
- Informiere dich über das Verfahren und die Anwendungszeit
- Sprich mit deinem Arzt, ob die Therapie bei deinem Krankheitsbild geeignet ist
- Wähle eine seriöse Einrichtung – idealerweise mit Erfahrung in der Rheumatologie
Häufige Fragen (FAQs)
Wie lange dauert eine Sitzung in der Kältekammer?
Die eigentliche Anwendungszeit beträgt meist nur 2 bis 3 Minuten, je nach Verträglichkeit.
Kann sich die Kälte negativ auswirken?
In seltenen Fällen kann es zu Reizungen kommen. Bei manchen Menschen können sich Schmerzen verstärken. Besprich mögliche Risiken vorher mit einem Arzt.
Hilft die Kältekammer bei Rheuma wirklich?
Viele Studien zeigen, dass Kälte wirkt – besonders bei Schmerzen bei Rheuma, Arthritis, und chronischen Schmerzen. Die positiven Effekte sind z. B. verminderte Schwellung, besserer Stoffwechsel und gesteigertes Immunsystem.
Was ist SGKKT?
Das steht für „Systemische Ganzkörper-Kältetherapie“. Sie wird z. B. in der Rehabilitation oder bei entzündlichen Erkrankungen wie Schuppenflechte, Arthrose und Rheumaerkrankungen eingesetzt.
Fazit: Hilft Kältekammer bei Rheuma?
Ja – für viele Patienten kann die Kältekammer eine therapeutisch wertvolle Ergänzung sein. Die Ganzkörper-Kältetherapie zeigt langfristige Wirkung bei chronischen Schmerzen und kann helfen, akute Entzündungen zu bremsen. Die extreme Kälte verlangsamt Stoffwechselprozesse, wirkt entzündungshemmend, regenerierend und kann die Schmerzen lindern.
Mit der richtigen Vorbereitung – Stirnband, Handschuhe, Badekleidung – und der Begleitung durch einen Facharzt wird der Besuch in der Kältekammer zur heilsamen Erfahrung.